Formel:
Bedeutung:
Die Personalaufwandsquote gibt den Anteil des Personalaufwandes an der betrieblichen Gesamtleistung an. Sie informiert über die Produktivität des Mitarbeitereinsatzes bzw. anders ausgedrückt – wie viel Euro Personalkosten durchschnittlich nötig waren, um 100 Euro umzusetzen.
Der Personalaufwand ergibt sich aus Löhnen, Gehältern, Sonderzahlungen, Sozialaufwand und ggfs. Aus- und Fortbildungskosten. Für die Gesamtleistung wird oft nur der Umsatz herangezogen. Für eine aussagekräftige Kennzahl ist es jedoch wichtig, dass alle Leistungen abgerechnet und halbfertige Arbeiten und Einmalzahlungen an die Mitarbeiter (z.B. Weihnachts- oder Urlaubsgeld) zeitlich anteilig gebucht wurden.
Die Personalaufwandsquote ermöglicht auch Rückschlüsse auf den Rationalisierungsgrad eines Unternehmens sowie auf die Arbeitsintensität. Sie kann beim Vergleich mehrerer Geschäftsjahre die Veränderung der Personalkostenintensität aufzeigen. Diese Entwicklung sollte durch plausible Erklärungen (wie etwa Änderung des durchschnittlichen Personalbestands, Lohnerhöhungen, flexible Arbeitszeiten, erhöhter Krankenstand, neue Produktionslinie, Überstunden(-zuschläge), Sozialpläne, Outsourcing etc.) nachvollziehbar sein. Zusammen mit der
Umsatzrendite/Umsatzrentabilität und der Materialaufwandsquote kann die Personalaufwandsquote auf Schwachstellen oder Trends in der betrieblichen Entwicklung hinweisen, auf die das Unternehmen reagieren muss.
Hierbei muss nicht gleich an Personalabbau gedacht werden. Die Auslagerung von internen Tätigkeiten an externe Dienstleister kann sich bei einem mittel- bis langfristigem Kosten-Nutzen-Vergleich lohnen. Routinearbeiten, wie beispielsweise die Beschaffung von Werbematerialien, können an eine Werbeartikel-Fullservice Agentur ausgelagert und mit der regelmäßigen Pflege der Internetseite kann eine Webagentur beauftragt werden. Solche wiederkehrenden Routineaufgaben entlasten dann die eigenen Mitarbeiter, da diese Aufgaben nach Bedarf abgerufen werden können. Somit entfallen laufende und/oder fixe Personalkosten bzw. es sind freie Mitarbeiterkapaziätäten für Wachstumsaufgaben nutzbar.
Je nach Unternehmensart und Branche kann die Personalaufwandsquote sehr stark schwanken. Grundsätzlich lassen sich jedoch folgende Quoten als Benchmark nennen:
Bei Dienstleistungsunternehmen ist eine Quote bis zu 60% gut, bis 70% werden noch als akzeptabel bewertet.
Bei Produktionsunternehmen ist eine Quote von ca. 30% als positive Zielgröße anzusehen.
Eine Verschlechterung, also Erhöhung, der Personalaufwandsquote ist nicht zwingend auf schlechte Managemententscheidungen zurückzuführen sondern kann z.B. auch durch höhere Tarifabschlüsse oder gestiegene Sozialversicherungskosten ausgelöst werden.
Weitere Vergleichsmöglichkeiten bieten Branchen- und Betriebsvergleiche z.B. der Handwerkskammern oder der Datev.